- Holzfaserplatten
- Holzfaserplatten,plattenförmige Holzwerkstoffe, die aus zerfasertem Holz, je nach Faservliesbildung im wässrigen oder gasförmigen Medium, nach Nassverfahren oder Trockenverfahren hergestellt werden. Nach dem der Papierherstellung ähnliche Nassverfahren entstehen harte Holzfaserplatten (auch Hartfaserplatten genannt, Rohdichte ≥ 900 kg/m3), mittelharte Holzfaserplatten (Rohdichte 400 - 900 kg/m3) und poröse Holzfaserplatten (Rohdichte 230 - 400 kg/m3), nach dem Trockenverfahren überwiegend mitteldichte Holzfaserplatten (MDF) im Rohdichtebereich von 600 - 800 kg/m3. Das Zerfasern des vorzerkleinerten Holzes erfolgt nach hydrothermischer Vorbehandlung in Scheibenrefinern (z. B. Defibratoren). Dem Faserstoff werden im Trockenverfahren synthetische Bindemittel zugegeben, im Nassverfahren können Holzfaserplatten unter Nutzung der inhärenten Verklebungseigenschaften des Faserstoffes auch ohne zusätzliche Bindemittel erzeugt werden, wobei auch die Faserverfilzung von Bedeutung ist. Nach der Faservliesbildung, im Nassverfahren auf Langsiebmaschinen, im Trockenverfahren nach mechanischen oder pneumatischen Prinzipien, werden die Holzfaserplatten unter Anwendung von Wärme und Druck gepresst. Poröse Holzfaserplatten entstehen im Allgemeinen durch Trocknen der Faservliese ohne Druck. Die größte Bedeutung besitzen harte Holzfaserplatten und MDF. Holzfaserplatten werden in großem Umfang (je nach Einsatzgebiet) beschichtet, z. B. mit Melaminharzfilmen, Folien oder mit Lacken. Sie finden im Möbel- und Innenausbau, harte Holzfaserplatten für Innentüren, Verpackungszwecke und im Bauwesen Anwendung, poröse Holzfaserplatten für Wärme- und Schalldämmung.
Universal-Lexikon. 2012.